„Seid Licht der Welt und Salz der Erde“: Bischof Rudolf trifft Realschüler in Niederviehbach
„Ihr habt einen Auftrag, ihr habt eine Aufgabe, ohne euch ist das Zusammenleben der Menschen fad. Das möchte uns Jesus mit dem Gleichnis vom Licht der Welt und Salz der Erde sagen“ erklärte Bischof Rudolf beim Pontifikalgottesdienst seinen jugendlichen Zuhörern. Die Realschule der Dominikanerinnen Sankt Maria mit ihren derzeit 597 Schülern und der Konvent der Dominikanerinnen in Niederviehbach war Ziel seines Pastoralbesuches.
„Eure Talente kommen in dieser kirchlichen Schule zur Entfaltung“
Die Schüler gestalteten die Liturgie durch den Lektoren- und Ministrantendienst sowie mit Chorgesang und Instrumentalmusik mit. In seiner Predigt blickte Bischof Rudolf auf das Evangelium „Ihr seid das Salz der Erde, ihr seid das Licht der Welt“ und betonte, dass der Ordensgründer und Schulpatron, der Heilige Dominikus dies umgesetzt habe. Der Bischof stellte aber auch die Frage, wie Jesus zwei so unterschiedliche Dinge wie Licht und Salz in einem Atemzug nennen kann. Zusammen mit den Jugendlichen „erarbeitete“ er, was Licht und Salz gemeinsam haben und dass sie nicht für sich alleine stünden. „Sie dienen anderen“ resümierte er. Licht diene, um Leben zu ermöglichen. Und wo die kleine Prise Salz fehle, sei alles fad und schmecke nicht. Jesus habe seinen Jüngern damit gesagt: „Ich brauche euch“. Durch Christus bekomme Leben Orientierung, Halt und Zukunft. Und ebenso sei es auch noch heute: „Eure Talente und Fähigkeiten kommen hier in dieser kirchlichen Schule zur Entfaltung. Und damit könnt Ihr Euch einbringen in die Gesellschaft“.
Eindringlich ermunterte der Bischof die jungen Leute, mit ihren Talenten und Fähigkeiten zu wuchern. Denn so können sie glücklich werden, ein sinnvolles Leben führen und auch anderen Freude bringen. „Unser Zeugnis, unser Leben, unser Gebet muss dafür Sorge tragen, dass Gott kein Fremdwort wird in dieser Welt“ rief der Bischof seinen Zuhörern zu und verwies auch auf die Fußspuren des Heiligen Dominikus. Abschließend untermauerte er seine Predigtworte noch einmal mit dem Hinweis: „Salz muss Salz sein, sonst schmeckt die Suppe nicht. Bringt Liebe, Verantwortung und Wertschätzung in die Welt“. Die Eucharistie feierte der Bischof am Altar gemeinsam mit Pfarrer Stefan Brunner und Prälat Dr. Ewald Nacke. „Unser Dank wäre hohl und schal, wenn wir die Worte der Predigt nicht umsetzen würden“ betonte Prälat Nacke anschließend und forderte ebenfalls auf, die Aufgaben als Christen ernst zu nehmen.
Individuelle Entwicklung und Förderung stehen im Mittelpunkt
Im Anschluss hatte Realschuldirektor Franz Holzmann, Priorin Sr. M. Ursula und Konrektor Rainer Spann sowie das gesamte Lehrerkollegium Gelegenheit zum Gespräch mit dem Bischof. Der Bischof erfuhr, dass es eine staatlich anerkannte Realschule mit vier verschiedenen Ausbildungsrichtungen – Mathematisch-naturwissenschaftlich, wirtschaftlich, französisch, Haushalt und Ernährung – ist. Als katholische Schule ist die Realschule der Dominikanerinnen St. Maria durch ihr christliches Profil geprägt. Im Mittelpunkt der Arbeit steht die individuelle Entwicklung und Förderung der Schüler. Die Orientierung an christlichen Werten bildet die Grundlage des Erziehungskonzepts. „Wir wollen nicht nur Wissen weitergeben, sondern die jungen Menschen auch auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes ganzheitlich bilden. Durch die persönliche Zuwendung zu den Schülern soll deren Selbstbewusstsein gestärkt und die Freude am eigenen Lernen gefördert werden. Besonders wichtig ist uns ein gutes menschliches Miteinander. So haben wir aus unserem Schulprogramm den Aspekt ‚Wie wir miteinander umgehen‘ zum Leitmotiv gewählt“, berichtete Schulleiter Franz Holzmann. 40 Lehrkräfte gehören zum Lehrerkollegium, darunter vier Ordensschwestern. Bischof Rudolf dankte dem jungen Lehrerkollegium für alle Bemühungen in der Bildung der jungen Leute und betonte die Wichtigkeit, dass Religion nicht nur im Religionsunterricht vorkomme, sondern Glaubensfragen in allen Fächern verwoben seien. Aus den 21 Klassen kamen anschließend die 42 Klassensprecher und Bischof Rudolf beantwortete gerne deren persönliche Fragen, die sich von den Aufgaben des Bischofsamtes bis hin zur Freizeitgestaltung drehten.
28 Ordensschwestern leben gemeinsam den Glauben
Die Mittagszeit und der Nachmittag war dem Konvent der Dominikanerinnen mit Priorin Sr. Ursula gewidmet. Hier leben derzeit 28 Schwestern, darunter mehrere jüngere Dominikanerinnen aus Vietnam. Die Schule, das Tagesheim, der Klostergarten und alle hauswirtschaftlichen Tätigkeiten werden hier verrichtet. Zu der apostolischen Aufgabe kommt aber auch die innere Ausrichtung: Gemeinsames Chorgebet, persönliche Meditation, Schriftlesung, Rosenkranzgebet, theologische Weiterbildung und die tägliche Eucharistiefeier sind die Quellen, aus denen die Dominikanerinnen in Niederviehbach ihr Ordensleben speisen. Autor: Irmgard Hilmer