In der Woche vor den Pfingstferien fand für die neunten Klassen ein Workshop zum Thema „Zivilcourage“ statt.
Dieser wurde von den Polizisten Julia Neumeier und Rudolf Schmuderer geleitet. Ein Ziel des Workshops war es, das Selbstvertrauen der Schüler zu stärken und sie ihre Selbstwirksamkeit erfahren zu lassen. Außerdem wurde an praktischen Beispielen gezeigt, wie man mit Gewalt umgeht und wie die rechtlichen Grundlagen in diesem Bereich sind. Die Schüler wurden dabei stets aktiv miteinbezogen und sollten verschiedene Fallbeispiele aus ihren Augen beurteilen. Die Polizisten erklärten im Nachgang anhand der Gesetzestexte zu Körperverletzung und Notwehr, wann körperliche Gewalt zu weit geht oder als Notwehr gerechtfertigt werden kann. Daran schloss eine Übung an, in der die Schüler selbst erprobten, wie man sich in einer Notsituation wehrt und andere auf sich aufmerksam macht. Dazu stellten sie sich in zwei Reihen auf und simulierten einen Angriff. Jeder sollte sich dann schnellstmöglich verteidigen.
Danach wurde ein kurzer Film abgespielt, in dem ein Junge von einem Mitschüler geschlagen und in die Ecke gedrängt wurde. Die missliche Lage des Jungen bekam ein anderer Schüler mit. Nun sollten die Jugendlichen in Gruppen die Vor- und Nachteile von drei verschiedenen Handlungsoptionen – einfach weitergehen, die Polizei rufen oder schnell Hilfe holen – auf ein großes Plakat scheiben. Die Lösungen wurden anschließend im Plenum diskutiert. Man kam schnell zu dem Entschluss, dass man sofort Hilfe holen sollte, um Schlimmeres zu verhindern. Zum Schluss wurde den Schülern ans Herz gelegt, dass sie anderen Leuten, die sich in einer gefährlichen Situation befinden, helfen und gegebenenfalls die Polizei rufen sollten. „Ich habe in den vergangenen Stunden sehr viel gelernt. Aber ich hoffe auch, dass ich mein Wissen niemals praktisch anwenden muss“, resümierte ein Schüler am Ende des Workshops.